Mein Weg in die agile Softwareentwicklung

Da ich nun selbst agil werde …

Als die sprichwörtliche Jungfrau zu ihrem Kinde kam, wußte sie wohl auch nichts darüber Mutter zu sein. So oder so ähnlich ging es mir auch, als man mir vorschlug es doch mal als Scrum Master zu versuchen. Und das kam so ….

 

Lange Jahre war ich im großen Bereich der Software Qualitätssicherung, Softwaretest und Testmanagement unterwegs. Das ist war (und ist) auch gut so, denn dieser Bereich umfasst nicht nur technische und organsatorische Komponenten, sondern auch sehr starke zwischenmenschliche Komponenten. In diesem Bereich ist man gleichsam als Mittler zwischen den Menschen , Qualitätsansprüchen und den Ressourcen gefragt.

In einem Vorstellungsgespräch als Test-Engineer fragte man mich, ob ich mir vorstellen könnte, auch als (Interims-) Scrum Master zu arbeiten. Aktuell sei es noch ein kleines Team und man könne sich vorstellen, dass ein Vollzeit Scrum Master (und auch der Test Engineer) nicht ausgelastet seien. Und mir böte sich nach einer gewissen Zeit die Möglichkeit, mich für einen Weg zu entscheiden. – Ich sagte zu.

Ein glücklicher Zufall brachte es mit sich, dass uns ein erfahrener agiler Coach zur Seite gestellt wurde, der insbesondere mich, da ich ja die Rolle des Scrum Masters übernehmen sollte, schulen sollte. Was er auch tat.

Die vermutliche erste Session mit ihm drehte sich um die Grundlagen agilen Arbeitens: Werte und Prinzipien. Kernaussage ist, dass sich alle Rahmenwerke, Handlungsanweisungen und Vorgehensweisen auf Werte und Prinzipien zurückführen lassen und auf ihnen beruhen. Dazu entwickelte er das folgende Bild, den agilen Eisberg.

Agiler Eisberg
Agiler Eisberg

Mit fiel es wie Schuppen von den Augen! Alle erfolgreichen Projekte, alle erfolgreich arbeitenden Firmen, die ich bisher kennenlernen durfte, arbeiten auf der Basis von Werten und Prinzipien. Sie haben Unternehmenswerte definiert, Prinzipien des täglichen miteinander Arbeitens festgelegt und sich strikt auf den Kunden ausgerichtet. Und sie leben diese Festlegungen und hängen sich nicht nur in einem schönen Rahmen als Poster an die Bürowand.

Wenn denn das so ist, warum sollte man das dann nicht auch klar bennen? Warum nicht von vornherein festlegen, dass meine/unsere Arbeit auf Werten beruht? Warum nicht Werte und Prinzipien als common sense akzeptieren, um ein gemeinsames vielleicht auch firmenübrgreifendes Verständnis der Arbeit zu generieren, zu etablieren und aufrechtzuhalten?

Ich habe diese Fragen für mich sehr schnell positiv beantwortet und für mich festgelegt, nicht mehr in einer Umgebung arbeiten zu wollen, die sich nicht an Werten orientiert, die auch ich unterschreiben kann. Und darüber hinaus agile Werte (im speziellen die von Scrum) als Grundlage meiner Arbeit zu sehen und mich damit zu beschäftigen, wie sie Teil meines Arbeitslebens sein bzw. werden können.

Dies mache ich jetzt seit über einem Jahr und ich denke, ich höre nicht mehr damit auf.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert